8733336d-e587-4a37-8a5e-f69b538a8584

Die Zeit, das Projekt in die Hände der kirgisischen Freunde zu legen, ist gekommen.
Wie werden sie es umsetzen?

Ein ganzes Jahr ist vergangen, seit wir unsere kirgisischen Kollegen verabschiedet haben. Mit den Worten «Das ist euer Jahr, jetzt könnt ihr uns zeigen, was in euch steckt und was ihr gelernt habt» verliessen wir damals das zentralasiatische Land.

Wir sitzen im Flieger auf dem Weg nach Osch und freuen uns auf einen dieser letzten Einsätze. Wir haben Land und Menschen in unser Herz geschlossen. Meine Gedanken schweifen ab zu den Anfängen dieses Abenteuers mit den Spaltkindern. Chaos, leere Schränke, fehlendes Know-how der Zahnärzte, mangelnde Hygiene und vieles mehr liessen uns manchmal fast verzweifeln. Wir waren teilweise überfordert mit den kulturellen Gepflogenheiten. Das Gleiche würden unsere Freunde wahrscheinlich auch von uns behaupten. 

Sieben Jahre Einsatz für die Spaltkinder: Voller Freude und mit einem gewissen Mass an Stolz werden uns die laufenden Patienten gezeigt. Schöne Resultate kommentiert Marcel immer wieder. Schwierige Fälle werden besprochen und diskutiert. Die Klinik ist heute auf Hochglanz poliert, was vielleicht nicht immer ganz der tägliche Standard ist. Nichtsdestotrotz wissen sie offenbar, wie es gehen würde.

Die Kieferorthopäden arbeiten vielleicht nicht alle mit unserem Leistungsdenken, aber auch das ist in
Ordnung. Die Zahnarztstühle funktionieren, das fehlende Material, das hier in Kirgisistan nicht erhältlich ist, haben sie über uns aus der Schweiz bestellt und bezahlen dieses voller Stolz aus der Klinikkasse. Der einzige Dorn im Auge ist, dass wir leider immer noch keine Logopädie im Team haben. Offenbar hat dies für die Chirurgen keine Priorität. Marcel und ich mussten lernen, dies zu akzeptieren.

Wie üblich werden wir aus Dankbarkeit von einer Einladung zur nächsten gereicht. Wir sprechen vor einer
zahnärztlichen Fortbildungsversammlung und spüren den motivierten Aufbruchsgeist in diesem wunderbaren Land der hohen Berge.